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Händlergeschichten

#Juwelier #Manufaktur #Schmuck

Als erster im Familienbetrieb hat Max Zimmer mit der Tradition gebrochen: Er wurde nicht wie sein Vater, Großvater und Urgroßvater Uhrmacher, sondern schlug eine betriebswirtschaftliche Laufbahn ein. Im letzten Jahr hat er den Juwelierbetrieb seiner Familie mit Standorten in Castrop-Rauxel und auf Sylt übernommen: „Der Einzelhandel unterliegt großen Wandlungen, schon mein Vater verbrachte deutlich mehr Zeit in der Leitung des Betriebs als beim Handwerk. Mit meiner Ausbildung kann ich mich bewusst und aktiv mit geschäftlichen Veränderungen auseinandersetzen.“ Und auf die Fachkräfte der alten Generation kann er immer noch zählen: „Wir haben unter anderem drei Angestellte, die schon bei meinem Großvater ihre Ausbildung gemacht haben und inzwischen 70 Jahre und älter sind. Sie unterstützen uns immer noch als Teilzeitkräfte mit ihrem Wissen und Können.“

“Wir sprechen eine ganz bestimmte Menschengruppe an, die geradlinigen, hochwertigen und designorientierten Schmuck mag ohne markante Markenzeichen.”

In ihrer Ausrichtung hat sich die Manufaktur jedoch verändert – vom 1925 gegründeten Uhrengeschäft steht der Betrieb heute für eigene Schmucklinien und individuelle Kundenanfertigungen. Dazu beschäftigt Max Zimmer sogar einen Produktdesigner, was für die Größe des Unternehmens ungewöhnlich ist. „Wir sprechen eine ganz bestimmte Menschengruppe an, die geradlinigen, hochwertigen und designorientierten Schmuck mag ohne markante Markenzeichen.“ Und die kommt aus einem großen Umkreis speziell in ihre Läden: Vor einiger Zeit wollte eine Kundin einen Termin vereinbaren, sich aufgrund potentieller Verkehrsstörungen nicht aber auf keine Uhrzeit festlegen. Später erfuhr er, dass sie 700 km Anfahrt hatte und ausschließlich für den Besuch der Schmuckmanufaktur angereist war.

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„Bei uns gibt es keine Blaupause. ‘Gibt’s noch nicht‘ ist unser Motto.“

Die gemeinsame Produktentwicklung im Team oder mit Kunden mache seinen Beruf so spannend, sagt der Inhaber. Die Corona-Zeit habe diese Prozesse jedoch verändert: „Wenn wir ein Schmuckstück für einen Kunden erstellen, ist der Kunde dabei. Wir entwickeln das Stück zusammen, er sieht die Entwürfe. In diesem Jahr haben wie versucht, über WhatsApp und andere Kanäle die Kunden weiterhin daran teilhaben zu lassen, aber es fehlt das Unkomplizierte, das Selbstverständliche.“ Max Zimmer sieht das Potential eines Online-Shops für seinen Betrieb – jedoch nur als Ergänzung: „Wir transportieren Emotionen, wir leben die Produkte, die wir kaufen, und dieses Erlebnis lässt sich nicht ohne diesen persönlichen Kontakt duplizieren.“ Er erinnert sich an zwei Kundinnen, Großmutter und Enkeltochter, die sich in diesem Sommer an ihn wandten. Die ältere Dame wollte ihrer Enkelin ihren Verlobungsring vererben, doch diese mochte den Stil der 40er Jahre nicht. Zusammen entwickelte das Team um Max Zimmer einen puristischen Ring, der beiden Frauen gefiel. „Als sie den Ring abholten, waren beiden den Tränen nahe und es war ein besonderes Erlebnis, dass sie diesen Ring zusammen gemacht haben.“

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